Freitag, 28. Januar 2011

Bang & Olufsen Planktonreaktor

Wie ich heute meine schicke Rosenvase anschaue, muss ich unweigerlich an einen Planktonreaktor denken. Planktonreaktoren sind meistens aus Plexiglas oder Glas gefertigte Säulen mit einer Luftzufuhr, einem Ablass zur Planktonentnahme im Boden sowie einer Beleuchtung. Mit derartigen Reaktoren lässt sich Phytoplankton als hervorragende Nahrung für Artemia oder auch Korallen züchten. Ein Planktonreaktor hat ausserdem eine schöne Nebenwirkung: Sein Farbeffekt stellt jede Designerlampe in den Schatten...kein künstliches Grün vermag echtes Plankton zu toppen.

Ok, machen wir aus der Vase einen Planktonreaktor!

Ein kurzer Besuch im Coop Bau & Hobby und meine Einkaufsliste wird in die Tat umgesetzt:
- 5 mm Glasbohrer
- Runder Leuchtkörper (Sparlampe von Philips)
- Drehventile von Gardena (Gartenzubehör)
- Plastiknippel Gardena
- 220 V - Kabel mit Schalter
- Plastikschlauch
...alles zusammen keine CHF 100.-. In der Mitte meines Einkaufs die Vase:
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Zwei Schichten Klebeband auf die Stelle, wo das erste Loch entstehen soll, damit der Bohrer auf dem runden Glas nicht abrutscht.

Eine Glasbohrung soll möglichst gekühlt durchgeführt werden. Improvisation ist also gefragt:

Die Bohrung führe ich ohne zusätzlichen Druck mit sehr niedriger Drehzahl durch. Auf den letzten Millimetern bohre ich von der Seite, nicht das mir die Bohrmaschine beim Durchbruch das Glas zertrümmert. Beim Bohren warte ich ständig auf das Zerspringen der Vase und schwitze Blut ...aber auf einmal ist da ein Loch:

Der Plastiknippel soll später als Schlauchkupplung dienen und passt perfekt in das Bohrloch:

Auch die zweite Bohrung auf der gegenüberliegenden Seite klappt wie geschmiert (...war ja auch geschmiert). In beiden Löchern steckt ein Plastiknippel (Gardena). Eine erste Füllung mit Wasser zeigt, dass beide Ablässe dicht sind. Trotzdem klebe ich die Nippel noch mit Silikon in die Bohrlöcher. An einem Nippel schraube ich einen Drehhahn (Gardena) für das bequeme Ablassen von Plankton:

Als neuer Standfuss für die Vase...äh den Planktonreaktor dient mir ein ausgedienter aber schöner Kalkstein-Blumentopf. Im Blumentopf wird die Rundlampe eingesetzt und das Stromkabel durch eine gebohrte Öffnung gezogen.

Damit das Glas rutschfest auf dem Topf aufliegen kann, überziehe ich die Oberkante mit Silikon:

Luftpumpe anschliessen, Plankton und Wasser rein, Strom an....und ich stehe wie ein kleiner begeisterter Junge, gefesselt von diesem leuchtenden Grün vor meinem neuen Planktonreaktor:

Die Luftzufuhr ist mit einem Rücklaufschutz gesichert. Momentan zieht im Sekundentakt eine Luftblase durch den Reaktor.

Als Reaktordach verwende ich den Deckel eines Oliven-Glases (Migros oder Coop), der sich mit der Zange um wenige Millimeter verbeugen lässt und dann perfekt passt. In der Mitte des Deckels steche ich mit der Aale ein kleines Loch als Luftauslass bzw. Nahrungseinlass (Dünger) durch.

Alle Elemente des Reaktors lassen sich ohne weiteres jederzeit austauschen...und das Beste ist: Ersatzteile gibt's in jedem Hobby-Center. Ich bin wirklich ein bisschen stolz auf mein geglücktes Experiment und bewundere nun meinen Designer-Planktonreaktor, der die kommerzielle Konkurrenz in Sachen Material, Verarbeitung, Wartungsfreundlichkeit und Bedienung weit hinter sich lässt ;)

Freitag, 21. Januar 2011

What's going on...

Zuerst das hier schauen...Medizin für gute Laune:
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Dann weiterlesen....
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Aus Angst vor den jüngsten Protestmobilisierungen gegen die Inaktivität in meinem Blog (http://www.andreas-horvath.ch/aquarium/tagebuch30.htm), nehme ich mir vor, wieder regelmässiger zu schreiben....in aquaristischer Hinsicht war ich nämlich sehr aktiv in letzter Zeit...

Vorab, das Becken läuft sehr gut im Moment. Kleine Algenschnäuze ärgern mich ein wenig, vermögen aber das schöne Gesamtbild nicht zu trüben.
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An meinem Geburtstag kommt Massi vorbei und schenkt mir eine Lysmata-Garnele. Wie ich ihm mein kleines aber immerhin bestehendes Algenproblem schildere, empfiehlt er die Zugabe von Carbonat, Calcium und Magnesium, was die erwünschten und optisch ansprechenden Kalkrotalgen schneller wachsen lässt und damit die hässlichen braun-grünen Algen verdrängt. Massi vertreibt im Moment in praktischen Dosen diese drei Supplemente:
  • Calciumchlorid Dihydrat zur Erhöhung des Calciumgehalts
  • Natriumhydrogencarbonat zu Erhöhung der Karbonathärte
  • Magnesiumchlorid Hexahydrat und Magnesiumsulfat Heptahydrat zur Erhöhung des Magnesiumgehaltes
Auf den Dosen ist gleich die Dosieranleitung:
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Massi schenkt mir ein Set von diesen Dosen, damit ich seinen Rat versuchsweise in die Praxis umsetzen kann. Momentan gebe ich einmal pro Woche je 4 Esslöffel Calcium, Carbonat und Magnesium zu. Ich löse die verschiedenen Pulver einzeln in je einem Liter Osmosewasser auf und gebe Sie langsam in die Filterströmung des Aquariums. Bisher erfolgten erst zwei Zugaben. Am Wochenende werde ich Calcium messen, um zu sehen, wo meine Werte momentan liegen.


Die Zucht von Artemia gelingt mir momentan recht gut. Ich kann zwei - drei mal pro Woche eine Fütterung mit lebenden Artemias (...klingt ja grausam...hmmm...ist es ja auch) vornehmen, ohne dass sich der Zuchtbestand reduziert. Die Artemias vermehren sich derart schnell (Lebengeburten!), dass eine Zugabe von neuen Nauplien bisher nicht notwendig war.

Die Zucht funktioniert momentan wie folgt:
  • 12L-Glasbecken mit Meerwasser, Salinität 45 (Vorher Plastikbecken...geht auch)
  • Kein Bodengrund (Hat sich als Brutherd für allerlei Unerwünschtes erwiesen)
  • Luftpumpe mit Nadel aus medizinischem Bedarf als Ausströmer
  • Heizer, um konstant 25 °C zu halten
  • Sparlampe mit Zeitschaltuhr (etwa 8 h Licht pro Tag als Ergänzung zum Lichteinfall durch Fenster)
  • Fütterung mit milchig-weissem Kochwasser aus der Reiszubereitung, angereichert mit Spirulina-Algenpulver (Microzell oder Liquizell, vgl. unten)
  • 1mal pro Monat 100 % Wasserwechsel...die Artemias haben keine Mühe damit.
  • Ph-Wert etc. schnurzegal




Hier meine bumsfreudigen Prachtkerlchen:


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Andreas Horvath (http://www.andreas-horvath.ch/) gibt mir einen Zuchtansatz Phytoplankton mit. Phytoplankton soll, glaubt man dem Internet, eine optimale Nahrung für Artemia sein. Bei Andreas haben wir ein paar Artemia in sein Becken mit Phytoplankton eingesetzt und tatsächlich zogen sie nach kurzer Zeit grüne Fäden (= Kot) nach. Sie fressen offenbar das Plankton, haben aber noch Verdauungsschwierigkeiten damit...vielleicht nur eine Umgewöhnung von meiner Reiskost.

Ich habe mir neben meinem Zuchtbecken aus einem alten Nescafé-Glas ein Behälter für die Vermehrung von Phytoplankton gebastelt...leider bin ich mir gar nicht sicher, ob es sich um Plankton handelt, das in Salzwasser überhaupt überlebt (?)...wir werden sehen.
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Zur Belüftung des Plankton-Behälters habe ich ein kleines Loch in den Deckel "geschmolzen"...d.h. eine Aale (Eine Art Schraubenzieher, aber spitzig) über dem Feuer erhitzt und durchgestochen, bis zum gewünschten Durchmesser. Durch das Loch stecke ich eine gut 10cm lange Nadel aus dem medizinischen Bedarf, auf welche sich der Rückflussschutz (i.d.R. normales Zubehör bei Luftpumpen) direkt passend aufstecken lässt. Am Rückflussschutz befestige ich den Gummischlauch, der am anderen Ende wiederum mit einer Nadel versehen ist, die sich einfach in den Schlauch für die Luftzufuhr des Artemiabeckens stecken lässt...so sind mit einem Schlauch, beide Gefässe mit Luft versorgt. Der Deckel des Kaffee-Glases ist übrigens nicht mehr Luftdicht, weil ich die Dichtung rausgenommen habe. Ich muss mir noch eine Fassung für kleine Glühbirchen kaufen, um sie im Deckel einzubauen...dann könnte man schon fast von einem Nescafé-Plankton-REAKTOR sprechen... Sollte sich das Plankton vermehren, werde ich es versuchsweise als Futter für Artemia verwenden.
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