Montag, 16. Februar 2009

Sternchenmuräne

Das Aquaristikgeschäft Seacorner in Rupperswil (seacorner.ch) musste aus privaten Gründen vom Inhaber geschlossen werden. Im Rahmen der Liquidation wurde der gesamte Fisch- und Korallenbestand zu 50 % des Verkaufspreises abgegeben. Dem Inhaber war es ein Anliegen, dass seine Sternchenmuräne (ca. 30 cm) an einen Halter mit Erfahrung im Umgang mit Muränen gelangt.

Als mein Vater mir von dieser Liquidation erzählte, fuhr ich gleich in der Woche darauf nach Rupperswil und tatsächlich war die Muräne als beinahe letztes Tier noch im leergeräumten Geschäft. Nach einem kurzen Gespräch mit der Verkäuferin, entschied ich, mich der Muräne anzunehmen.

Die Sternchenmuräne (engl.: snowflake moray) mit ihrer einzigartigen Zeichnung:




Bereits kurz nach dem Einsetzen frisst die Muräne bereits eine Stinte und zieht selbstbewusst ihre Erkundungsrunden durch das Aquarium:


Mir ist noch ein Schnappschuss der ersten Begegnung zwischen der neuen Sternchenmuräne und der "alteingesessenen" Nasenmuräne gelungen. Kaum hatten sich die zwei das erste Mal gesehen, begann ein wilder Tanz, gerade so, als wollten sich beide beeindrucken. Zudem "küssten" sich die beiden noch mit den Mundspitzen....mir blieb dabei natürlich der Atem stecken, weil ich schon von Revierkämpfen zwischen Muränen gelesen habe.



Auffallend ist, dass die Sternchenmuräne immer mit Einzug der Aquariennacht im künstlichen Mondlicht ihre Runden durch das Aquarium schwimmt. Sie reagiert dabei auch nicht auf eine Futtergabe, so dass sie damit vermutlich kein Jagdverhalten zeigt. Ich kann mich kaum satt sehen ab diesem Schauspiel. Es scheint auch, dass die Nasenmuräne nach dem Zuzug der Sternchenmuräne viel aktiver geworden ist und sich vermehrt in ihrer ganzen Schönheit ausserhalb der Höhle zeigt.


Leider hat die Nasenmuräne seit dem Einsetzen der Sternchenmuräne kein einziges Mal mehr gefressen. Hoffentlich handelt es sich nur um eine vorübergehende Futterverweigerung, wie sie für Muränen nicht ungewöhnlich ist. Die Fütterung der Nasenmuräne erweist sich auch zunehmend schwieriger, weil der Drückerfisch und der Palettendoktor mittlerweile begriffen haben, dass irgendwie oberhalb der Muränenhöhle immer eine Zange feines Futter in's Becken bringt. Wenn ich also ausserhalb des Beckens nur schon die Futterzange in die Hand nehme, bringen sich die beiden Fressneider bereits vor dem Höhleneingang in Position. Ich muss mir jedes Mal neue Ablenkungsmanöver einfallen lassen und bald einmal kennen sie diese auch auswendig.
Im Übrigen kann ich zur Sternchenmuräne sagen, dass sie sich seit einer Woche nun problemlos halten lässt. Sie frisst ein bis zwei Stinten pro Tag und Übergriffe auf andere Beckenbewohner blieben bis anhin aus.



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