Ohne Worte...einfach geniessen:
Samstag, 30. August 2008
Nemos
In aquaristischer Hinsicht ging gestern ein Traum in Erfüllung: Ich fand bei Xingu in Winterthur ein Anemonenfisch-Pärchen samt einer wunderschönen Anemone. Kaum entdeckt, waren sie auch schon in Plastiksäcken auf meinem Beifahrersitz...irgendwie landeten dort auch noch ein Salarias Fasciatus, eine Pilzlederkoralle, Frostfutter, Calcium- und Magnesiumtest sowie ein Siebchen für die Zubereitung des Frostfutters.
Andere gehen mit diesem Geld eine Woche nach Mallorca...ich kaufe Fische in Plastiksäcken...
Nun hatte ich also eine grosse glitschige und leicht nesselnde Anemone in einem Plastiksack vor mir....wie bringe ich die jetzt auf den dafür vorgesehenen Stein? Greifzange? Handschuhe? Massimo anrufen? Ich hatte gesehen, dass die Dame im Fachgeschäft das Tier mit den blossen Händen dem Becken entnahm und dabei meinte, dass "diese nur leicht nesseln" würde...beruhigend... Jedenfalls überwand ich -furchtlos wie ich bin- meine Berührungsängste und nahm die Anemone in die Hand. Sie fühlte sich angenehm weich an und die Fussscheibe klebte leicht an meinen Händen. Vernesselt wurde ich nicht. Man hört ja immer wieder, dass Anemonen wandern, bis sie ihren Lieblingsplatz gefunden haben. Jaja, dachte ich...vielleicht in Einzelfällen, aber nicht bei mir!
Die Anemone auf ihrem neuen Platz:
Eine halbe Stunde danach...sie wird doch wohl nicht...:
...und nach gut einer Stunde war sie dann einen Stock tiefer...dieses aufständige Vieh:
Behutstam platzierte ich sie nochmals auf dem Teller. Am Morgen danach war sie zwischen den Steinen im hinteren Teil des Beckens...praktisch unsichtbar. Ich ärgerte mich und dachte an Kabelbinder, Netze und Schlimmeres. Weil sich die Anemone auf dem Sand niederliess, brachte ich sie abermals zu ihrem Platz. Nun ist sie schon seit einem Tag dort...hoffentlich bleibt sie.
Die Nemos finden ihr neues Zuhause jedenfalls toll:
Hier noch zwei Bilder des Salarias. Ich taufe ihn Leo...als Hommage an Leonardo Di Caprio:
Freitag, 29. August 2008
Eindrücke aus dem Aquarium
So langsam sieht mein Aquarium nicht mehr wie eine veralgte Unterwasser-Steinsammlung aus. Die Fische brachten viel Leben und Farbe rein. Die Pflanzen und Korallen wachsen auch von Tag zu Tag. Ich habe das Gefühl auf dem richtigen Weg zu sein.
Dorie und Foxy ziehen selbstbewusst ihre Runden durch das Becken und machen auch gerne ab und dann mal Halt am Eisbergsalat-Take-away.
Erwähnenswert sind auch die neusten Modetrends aus meinem Aquarium. Man trägt heute Algenhut...hier präsentiert vom stilistischen Vorreiter Raffaello:
Auch meiner Schnecke sei hier wieder einmal etwas Aufmerksamkeit gegönnt:
"Zungenkuss gefällig?"...
Nach einem anstrengenden Tag wird es ruhig im Aquarium sobald das Mondlicht einsetzt: Dorie schläft in ihrer Höhle, Foxy macht es sich zwischen den Algen bequem und die Lippfische klemmen sich zwischen den Steinen ein. Nur die Garnelen scheinen keine Ruh zu finden.
Schwebeteilchen reduzieren
Nachdem der Kurzeinsatz von Aktivkohle zwar die Gelbfärbung des Wassers deutlich verbesserte, sind mir aber immer noch zuviele Schwebeteilchen im Wasser. Massi meint, dass das "halt normal sei am Anfang". Er gibt mir aber etwas Filterwolle mit welche ich im leeren Schacht einsetzen kann. Die Pumpe saugt das Wasser durch diesen Schacht und somit auch durch die Filterwolle. Als Stopper nehme ich einen zugeschnittenen stabilen Schaumstoff, auf dem ich die Filterwolle platziere. Das Ganze wird dann von oben in den Schacht eingeführt.
Eine deutlich sichtbare Reduktion der Schwebeteilchen im Wasser konnte ich bis anhin nicht feststellen....geben wir der Sache noch etwas Zeit.
Neuzugang und Ausfall
Diese Woche starb mir eine der neuen Garnelen (Lysmata). Sie verkroch sich seit dem Einsetzen und war nur selten zu sehen.
Dafür ist auch Neuzugang zu verzeichnen: Um die immer noch starke Population der Kopepoden (Kleinstkrebschen) zu reduzieren gibt mir Massi ein Lippfisch-Pärchen der Gattung Pseudocheilinus Hexataenia mit. Die beiden sind ein echtes Liebespaar und unzertrennlich. Fotografieren lassen sie sich nur ungern und flitzen ununterbrochen von einem Stein zum andern...was den Fotografen natürlich in den Wahnsinn treibt:
Nachlässigerweise vergass ich, über meine neue Weichkoralle (Sinularia Flexibilis) zu berichten, welche angenehm Farbe in's Aquarium brachte:
Noch während des Sonnenaufgangs (Hochfahren der Beleuchtung) sehe ich die Beine und Scheren der Kardinalsgarnele abgetrennt vom restlichen Körper...Dorie und Foxy werden doch wohl nicht...? Tatsächlich hat Foxy einen dicken Bauch.... Ich bin erleichtert, als sich am Abend die Kardinalsgarnele aus ihrer Höhle blicken lässt...nur eine Häutung also und kein Meuchelmord.
Sonntag, 24. August 2008
Aktivkohle und Artemia
Massi gibt mir noch Shrimps (Artemia) mit um Dorie und Foxy hin und wieder einen Leckerbissen zu gönnen. Ich mische die gefrorene Masse jeweils mit Aquarienwasser in einem Glas an und giesse das Ganze danach in das Aquarium. Vor der Fütterung klopfe ich dann mit einem Finger leicht an's Becken um zu testen, ob die Fische lernfähig sind und in Zukunft bereits alleine durch das Klopfen die bevorstehende Malzeit erahnen können und sich in Position bringen...wir werden sehen.
Massi gibt mir noch Aktivkohle mit, welche mir die leichte Gelbfärbung des Wassers beseitigen sollte. Tatsächlich stellt sich bereits nach rund 24 Stunden eine deutliche Wasserklärung ein...eine gute Sache diese Aktivkohle.
Es empfiehlt sich, den feinen Strumpf möglichst schnell im Aquarium zu verstauen, um Missverständnisse mit der Freundin zu vermeiden...
Massi gibt mir noch Aktivkohle mit, welche mir die leichte Gelbfärbung des Wassers beseitigen sollte. Tatsächlich stellt sich bereits nach rund 24 Stunden eine deutliche Wasserklärung ein...eine gute Sache diese Aktivkohle.
Es empfiehlt sich, den feinen Strumpf möglichst schnell im Aquarium zu verstauen, um Missverständnisse mit der Freundin zu vermeiden...
Heute Abend nehme ich nochmals die Wasserwerte und Nitrat liegt zwischen 1 und 5 mg/l....sieht doch gut aus.
Dorie und Foxy geht es übrigens bestens. Sie schwimmen munter im Becken herum und bedienen sich ausgiebig an den reichlich vorhandenen Kopepoden:
Dienstag, 19. August 2008
Zurück von den Ferien
Fast ein Monat Ferien in Thailand ist vorbei. In aquaristischer Hinsicht war ich natürlich nicht untätig: So besuchte ich in Bangkok eines der weltgrössten Aquarien und liess mir auch das Forschungsaquarium in Phuket nicht entgehen. In Phuket verbrachte ich auch viel Zeit mit Tauchen und ich betrachtete die Unterwasserwelt nun mit ganz anderen Augen: War ich früher auf Grossfische aus, so fand ich nun auch ein Auge für die kleineren Lebewesen und traf so manch Verwandten meiner Aquarienbewohner an.
Wie ich zuhause ankomme, bin ich verblüfft: Das Aquarium ist frei von Algen...ja selbst die Rückwand hat sich vollständig gereinigt! Es ist schöner den je!
Merkwürdig erscheint mir bloss, dass die Wände, der Bodengrund und die Steine beinahe flächendeckend mit Kleinstkrebsen übersäht sind. Massi schaut sich das von der Nähe an und qualifiziert die Krebschen als "Kopepoden". Er meint, dass sei "sehr gut" für die Beckenbiologie und eine Nahrungsgrundlage für die ersten Fische. Ich bin beruhigt.
Wir messen Nitrit und Nitrat...und siehe da: Beides nicht nachweisbar! It's done...mein Aquarium scheint die erste Phase des Einlaufens überstanden zu haben! Ich bin überglücklich und gehe gleich am Samstag zu Massi in's Geschäft:
Er gibt mir einen wunderschönen grossen Paletten-Doktor, einen Zebrasoma-Doktor mit faszinierender Zeichnung, sowie eine Kardinals- und eine Lysmatagarnele mit. Die Lysmatagarnele musste ich einsetzen, weil sich die übriggebliebene Garnele immer in der Höhle versteckte (Offenbar vermuten Garnelen Gefahr, wenn sie alleine sind...bzw. sie denken "warum verstecken sich alle andern...da stimmt doch was nicht".).
Beim Einsetzen des Paletten-Doktors, den ich "originellerweise" auf den Namen "Dorie" taufe:
Dorie ist kein Fan von Veränderungen und versteckt sich gleich mal ein paar Stunden hinter dem Stein und streckt nur hin und wieder den Kopf raus, um dann aber gleich wieder zu verschwinden.
Nach ein paar Stunden zieht sie dann aber selbstbewusst ihre Runden durch das neue Becken.
Den Zebradoktor taufe ich auf Foxy...er hat für mich irgendetwas von einem Fuchs...ist er nicht schön:
Foxy hat ein wunderhübsches Gesicht:
Die beiden waren schon bei Massi zusammen in einem Becken und so hielten sich die Machtkämpfe im Rahmen...wenn auch Dorie anfänglich immer von Foxy in die Ecke zurückgedrängt wurde. Mittlerweile ziehen sie aber zusammen durch's Becken und machen auch gerne mal einen Boxenstopp bei den Putzergarnelen.
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