Montag, 2. Juni 2008

Aufbereitung des Meerwassers

In der modernen Aquaristik kommt dem Leitungswasser eine entscheidende Bedeutung zu. Insbesondere erhöhte Nitrat- und Nitritwerte wirken wie Dünger auf unerwünschte Algenkulturen im Aquarium. Es ist deshalb angebracht, das Leitungswasser vor dem Einlass in das Aquarium zu filtern. Hierbei kommt die sog. Umkehrosmoseanlage zum Einsatz. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um ein Filtersystem, bei dem nur reine Wassermoleküle eine Trennmembran passieren können. Der Wirkungsgrad einer preisgünstigen Umkehrosmoseanlage, wie sie in der Heimaquaristik eingesetzt wird, ist nicht berauschend hoch: Für einen Liter "reines" (= 95 %) Wasser müssen etwa fünf Liter Leitungswasser den Filter passieren. In zeitlicher Hinsicht benötige ich für die Zubereitung von 60 L Osmosewasser etwa 24 Stunden. Praktisch setze ich das Osmosewasser an, indem ich ein 60 L-Fass (Coop Bau & Hobby Center) in der Badewanne platziere und die Umkehrosmoseanlage unter Wasserdruck setze, bis das Fass gefüllt ist...wenn es dann etwas überlaufen sollte, wäre das nicht tragisch.


Die gesamte Einrichtung zur Aufbereitung des Meerwassers ist vermutlich nicht gerade Feng-Shui- konform aber wenigstens wird diese Prozedur in Zukunft jeweils nur monatlich zum Teilwasserwechsel nötig sein :



Sobald 60 L Osmosewasser angereichert sind, kann 32 g der Meersalzmischung pro Liter zugegeben werden. Die Zugabe von Salz erhöht die Dichte und verändert die Lichtreflexion von Wasser. Die Veränderte Lichtreflexion kann man mit einem Refraktometer (Bild unten) zur Bestimmung der Dichte nutzen. Die Dichte von Meerwasser sollte bei ungefähr 1.022 liegen.



Zu beachten gilt es hier, dass Temperaturunterschiede die Dichte ebenfalls verändern können. Es ist daher wichtig zu wissen, für welche Messtemperatur der Refraktometer kalibriert ist.


Eine erste Messung meines "Beinahe-Meerwassers" ergab eine Dichte von 1.033. Ich liess demnach noch etwas Osmosewasser nachtropfen (fliessen wäre übertrieben), so dass ich im Verlaufe des Abends auf eine Dichte von 1.028 kam, was noch knapp innerhalb der Toleranzgrenze liegt, bzw. am Schluss auch noch im Aquarium selber korrigiert werden kann (gilt nur für den Ersteinlass von Meerwasser!).


1 Kommentar:

Joaquin Steinke hat gesagt…

Das ist einfach toll Sehr informativ und kenntnisreich.

meerwasser aquaristik